Dein Businesswachstum braucht Strategie und Struktur
- Noëmi Thum
- 28. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Mai
Als ich damals als Business Developerin in ein kleines, schnell wachsendes Unternehmen einstieg, war das Team gerade auf 25 Personen angewachsen. Zwei Jahre zuvor bestand es noch aus einem Gründer und einer Idee. Ich erinnere mich noch genau an diesen einen Satz:
„Früher konnten wir uns einfach absprechen – das hat gereicht. Heute habe ich das Gefühl, ich verliere die Kontrolle.“
Kund:innen wurden doppelt kontaktiert, interne Projekte versandeten, und die Unterlagen wirkten, als wären sie aus fünf verschiedenen Firmen. Was er sich wünschte? Keine Schuldzuweisungen, sondern Klarheit, Stabilität und gesundes Wachstum.
Diese Szene ist mir geblieben. Denn sie zeigt: Wachstum bedeutet nicht automatisch Leichtigkeit. Manchmal fühlt es sich wie Kontrollverlust an.
Warum dein Business nicht „mehr Einsatz“, sondern neue Strategien und Strukturen braucht
Gerade in der Anfangsphase als Unternehmer:in läuft vieles über Bauchgefühl und Improvisation. Aber je grösser dein Business wird, desto mehr brauchst du Klarheit – in der Kommunikation, in deinen Abläufen und auch in deiner Rolle. Sonst wirst du zum Flaschenhals im eigenen Unternehmen.
Die Lösung ist nicht mehr vom Gleichen. Sondern eine flexible Strategie in deinem Business, die mitwächst.

Die typischen Phasen eines wachsenden Unternehmens – und was du in jeder davon brauchst
Die Entwicklung von On Running zeigt: Jedes Unternehmen – egal wie gross – durchläuft ähnliche Phasen. Sie haben iteriert, justiert, stabilisiert – und sind genau deshalb heute ein globaler Player. Diese Phasen betreffen nicht nur Start-ups, sondern auch kleine Unternehmen, Solo-Unternehmerinnen oder Teams im Aufbau.
Phase 1: Gründung und Aufbau
Warum diese Phase entscheidend ist:
Hier legst du als Unternehmer:in das Fundament für alles Weitere. Viele scheitern nicht an ihrer Idee, sondern daran, dass sie ohne Richtung starten – mit einem „irgendwie“ statt einem klaren Plan.
Was in dieser Phase wichtig ist:
Ein glasklares Angebot, das verständlich ist – für deine Zielgruppe, nicht nur für dich.
Eine saubere Zielgruppenanalyse: Für wen machst du das eigentlich – und wer ist es nicht?
Erste Kennzahlen im Blick: Was musst du mindestens verdienen, um nicht nur zu überleben, sondern sinnvoll aufzubauen?
Eine Kommunikation, die dich sichtbar macht, ohne dich zu verbiegen.
Phase 2: Wachstum und Führung
Warum diese Phase heikel ist:
Hier zeigt sich, ob dein Business tragfähig ist – oder ob es dich verschluckt. Rollen werden unklar, Aufgaben vermischen sich, und oft verliert sich der Fokus. Viele fangen an zu „rudern“, statt zu steuern.
Was in dieser Phase zählt:
Klare Verantwortlichkeiten, selbst wenn du (noch) ohne Team arbeitest.
Ein geschärftes Angebot, das nicht alles abdecken will, sondern genau die richtigen Kund:innen anspricht.
Eine Positionierung, die klar sagt, wofür du stehst – und wofür nicht.
Bewusst gestaltete Kommunikation, intern wie extern – damit dein Business nicht in der eigenen Komplexität versinkt.
Erste Schritte in Richtung Leadership: Wie willst du führen – dich, dein Team, dein Unternehmen?
Phase 3: Stabilisierung
Warum diese Phase unterschätzt wird:
Viele denken, Stabilität sei gleichbedeutend mit Stillstand. In Wahrheit ist sie der Übergang vom „Ich mache alles selbst“ zur Unternehmerin mit System. Und genau hier brauchst du eine neue Denkweise.
Was in dieser Phase entscheidend ist:
Wiederholbare Prozesse, die nicht bei dir enden
Ein Priorisierungssystem, das dich aus dem Dauer-Feuerwehr-Modus holt
Die Bereitschaft, Verantwortung zu teilen – strategisch und operativ
Strukturierte Abläufe, die dir dienen – nicht, weil man sie „haben sollte“
Raum, um deine Rolle neu zu definieren: weniger Alltags-Chaos, mehr Überblick
Und: Technologie, die dir hilft, wieder Zeit und Fokus zu gewinnen. Nicht noch ein Tool, das dich überfordert – sondern Systeme, die Prozesse vereinfachen, Transparenz schaffen und deine Kommunikation entlasten
Technologie ist kein Selbstzweck. Sie ist dein Hebel, um Klarheit zu behalten – auch wenn dein Business komplexer wird.

Phase 4: Neuorientierung
Warum diese Phase Mut braucht:
Hier stellst du alles in Frage. Es läuft – aber du willst mehr. Oder anders. Vielleicht spürst du, dass du dein Business neu ausrichten willst. Und genau das verunsichert viele. Denn es ist nicht mehr der Anfang – aber auch noch nicht das Ziel.
Was in dieser Phase wichtig ist:
Raum für strategisches Denken: Welche Vision treibt dich jetzt an?
Den Mut, alte Zöpfe abzuschneiden – auch wenn sie einst funktioniert haben
Klarheit darüber, was du nicht mehr willst – mindestens so wichtig wie das, was du anstrebst
Den Weitblick, zu erkennen, wo neue Kompetenzen, Partner:innen oder Strukturen nötig sind
Eine Reflexion deiner Rolle: Willst du wirklich alles weiterhin selbst machen?
Was ich aus über 14 Jahren Business Development, digitaler Produktentwicklung, Prozessoptimierung und Verkauf weiss:
…ist, dass nachhaltiges Wachstum nicht durch mehr Arbeit entsteht – sondern durch bessere Entscheidungen.
Durch Fokus. Klarheit. Und den Mut, Dinge anders zu machen als bisher.
Ich habe in den letzten 14 Jahren gesehen, wie Unternehmen an genau dem Punkt scheitern, an dem sie eigentlich bereit für den nächsten Schritt wären. Weil sie:
zu lange improvisieren,
ihre Prozesse nicht mitwachsen lassen,
oder sich nicht trauen, Verantwortung abzugeben.
Und ich habe genauso gesehen, wie Unternehmer:innen aufblühen, wenn sie beginnen, strukturiert zu arbeiten, ohne ihre Freiheit zu verlieren.
Wachstum bedeutet nicht, alles zu machen. Wachstum bedeutet, das Richtige zu machen – im richtigen Moment.
Fazit: Dein Business darf mit dir wachsen – Schritt für Schritt
Wenn sich dein Business gerade chaotisch, überfordernd oder irgendwie „nicht mehr passend“ anfühlt – dann bist du nicht gescheitert. Du bist bereit für den nächsten Schritt.
Und genau dafür bin ich da: um dir zu helfen, dein Business so zu strukturieren, dass es wieder zu dir passt. Klar. Stabil. Mit Wachstum, das sich gut anfühlt.
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