top of page

Was gescheiterte Unternehmen über Businessstrategie verraten

  • Autorenbild: Noëmi Thum
    Noëmi Thum
  • 13. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Mai

Was haben Jelmoli, Depot und eine kleine Bäckerei aus meiner Region gemeinsam?

Sie alle standen für ein funktionierendes Geschäftsmodell, bis sie in Konkurs gingen. Ihre Gemeinsamkeit: Sie passten ihre Strategie nicht an, obwohl sich die Rahmenbedingungen längst verändert hatten.


Wir leben in einer Welt, die sich ständig wandelt. Expert:innen sprechen von einer VUCA-Welt. Das steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. Wer in einem solchen Umfeld ein Unternehmen führt, braucht mehr als nur einen Plan. Es braucht eine Businessstrategie, die sich gezielt anpassen lässt und flexibel bleibt.


Als junge ETH-Studentin war Jelmoli für mich das Symbol einer Welt, zu der ich nicht gehörte. Das Luxus-Warenhaus mit seiner ikonischen Fassade war der Ort, an dem man nur einkaufte, wenn man „es geschafft hatte“. Jahre später ist diese Ära vorbei. Das Gebäude steht leer. Nur der Onlineshop bleibt bestehen.


Gescheiterte Unternehmen sind kein Einzelfall. Sie sind gleichermassen Signal und Erinnerung an eine vergangene Geschäftslogik. Sie zeigen dir, worauf es wirklich ankommt, wenn du dein Unternehmen langfristig erfolgreich führen willst.


Noëmi Thum vor dem Liquidationsschild von Jelmoli – Symbol für den Wandel und das Ende einer Ära im Schweizer Detailhandel.

Was ist VUCA und warum betrifft es auch dein Unternehmen?


VUCA beschreibt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unserer Zeit. Es steht für:


  • Volatilität: Veränderungen erfolgen schnell und oft unvorhersehbar

  • Unsicherheit: Zukunftsszenarien sind schwer einschätzbar

  • Komplexität: Wechselwirkungen im Markt nehmen zu

  • Ambiguität: Informationen sind mehrdeutig und schwer interpretierbar



Was früher über Jahre hinweg stabil blieb, verändert sich heute innerhalb weniger Monate. Neue Technologien, verändertes Kundenverhalten oder geopolitische Ereignisse wirken sich direkt auf dein Geschäftsmodell aus – ob du ein KMU führst oder Solounternehmer:in bist.


Zur Veranschaulichung: ChatGPT wurde im Jahr 2022 eingeführt. Nur drei Jahre später ist KI in keinem Unternehmen mehr wegzudenken und bestimmt unsere Geschäftsmodelle, -abläufe und Arbeit.


In einer VUCA-Welt reicht es nicht mehr, auf Bewährtes zu setzen. Es braucht eine Businessstrategie, die Veränderung nicht nur aushält, sondern als Konstante annimmt und aktiv integriert.



Was du von gescheiterten Unternehmen lernen kannst


Scheitern passiert selten über Nacht. Es ist oft das Ergebnis von Entscheidungen, die über Monate oder Jahre hinweg getroffen – oder eben nicht getroffen – wurden.


Viele Unternehmen reagieren zu spät auf veränderte Marktbedingungen. Sie halten an einem Geschäftsmodell fest, das früher funktioniert hat. Sie erkennen zwar, dass sich etwas verändert, doch sie schaffen es nicht, ihre Strategie rechtzeitig anzupassen.


Die Beispiele sind vielfältig: Jelmoli hat sich lange auf seine starke Marke verlassen. Depot reagierte nur langsam auf die Verlagerung hin zum Onlinehandel. Und die kleine Bäckerei um die Ecke? Sie kämpfte mit steigenden Energie- und Rohstoffkosten, Fachkräftemangel und dem zunehmenden Wettbewerb durch Grossverteiler, die günstiger produzieren können.


Die Lehre daraus: Wer nicht aktiv an seiner Businessstrategie arbeitet, wird früher oder später von der Realität überholt.



Die grössten Schwachstellen in Businessstrategien


Selbst etablierte Unternehmen machen strategische Fehler – und sie wiederholen sich erstaunlich oft. Hier sind drei typische Schwachstellen:


  1. Strategie als Einmalprojekt

Viele Unternehmen entwickeln eine Strategie und lassen sie danach in der Schublade verschwinden. Im Alltag wird sie nicht gelebt: Entscheidungen folgen operativem Druck statt klarer Priorisierung.


  1. Keine Verbindung zum Geschäftsmodell

Strategie und Geschäftsmodell gehören zusammen. Wer ein überholtes Modell weiterverfolgt, riskiert, dass auch die beste Strategie ins Leere läuft. Und umgekehrt: Ohne eine klare Strategie bleibt selbst ein starkes Modell stehen. Weiterentwicklung braucht beides – Substanz und Richtung.


  1. Fehlende Regelmässigkeit

Strategiearbeit passiert oft nur dann, wenn das Problem bereits akut ist. Dabei wäre gerade die regelmässige Reflexion entscheidend, um Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu reagieren.



Was eine starke Businessstrategie heute braucht


In einer dynamischen Umgebung musst du deine Strategie nicht ständig neu erfinden. Im Gegenteil: Das wäre kontraproduktiv. Aber du musst sie bewusst weiterentwickeln. Drei Dinge sind dabei entscheidend:



  1. Fokus auf Anpassungsfähigkeit

Statt starrer Strukturen braucht es Raum für Anpassung. Gute Strategien halten Veränderungen aus, weil sie flexibel sind und bewusstes Lernen ermöglichen.


  1. Strategie-Rhythmus

Strategiearbeit darf kein Ausnahmezustand sein. Ein fester Rhythmus hilft dir, Muster zu erkennen, bevor sie zum Problem werden. Plane dafür bewusst ein Mal pro Quartal Zeit ein.


  1. Klarheit im Geschäftsmodell

Frage dich regelmässig: Ist mein Angebot noch relevant? Stimmen Preis und Positionierung? Gibt es neue Bedürfnisse bei meinen Kund:innen?

So kannst du dein Geschäftsmodell gezielt anpassen, ohne das Herzstück deines Unternehmens zu verlieren – dein Angebot, deine Werte und deine Positionierung.



Geschäftsmodell einfach erklärt – und was du anpassen kannst


Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie du mit deinem Angebot Wert schaffst, kommunizierst und Einnahmen erzielst. Es ist die Grundlage deiner Businessstrategie – und kein starres Konstrukt.


Wenn du merkst, dass deine Umsätze stagnieren oder du nicht mehr weisst, wo der Hebel liegt, ist das ein Zeichen, hinzuschauen:


  • Hat sich deine Zielgruppe verändert?

  • Hat sich der Markt verändert?

  • Muss dein Angebot geschärft oder erweitert werden?

  • Nutzt du noch die richtigen Kanäle, um Kund:innen zu erreichen?

  • Passt dein Preismodell zur heutigen Wahrnehmung deines Werts?



Strategisches Anpassen heisst nicht „alles neu“. Es heisst: bewusst entscheiden, was bleibt, was geht und was ergänzt wird.


Im Prinzip ist es ähnlich wie beim Ausmisten des Kleiderschranks – nur mit deutlich grösserer Wirkung.


Mann entwickelt strategische Struktur an einem Whiteboard mit Notizen und Diagrammen – Symbol für bewusste Unternehmensführung und strategische Weiterentwicklung.


Fazit: Strategisch führen heisst beweglich bleiben


Gescheiterte Unternehmen zeigen, was passiert, wenn man sich nicht bewegt. Sie machen sichtbar, was zu lange unsichtbar war: Erfolg von gestern ist keine Garantie für morgen.


In einer VUCA-Welt brauchst du keine perfekte Strategie. Du brauchst eine, die du regelmässig überprüfst, konsequent verankerst und flexibel weiterentwickelst.


Denn unternehmerisches Denken ist heute nicht von Sicherheit geprägt, sondern von Anpassungsfähigkeit.


Wenn du dein Unternehmen bewusst gestalten willst, brauchst du Klarheit über deinen Kurs.

Damit du das Richtige richtig tun kannst.


Im Strategie-Check schaffen wir genau diese Grundlage: In 90 Minuten erkennst du deine stärksten Hebel, gewinnst Sicherheit in deinen Entscheidungen und richtest dein Unternehmen klar auf das aus, was dir wichtig ist. Interessiert? Dann kontaktiere mich für mehr Informationen zum Strategie-Check unter hallo@noemithum.com.





Comentarios


bottom of page